Unterrißdorf
Malerische Weinberge als Kulisse
Unterrißdorf ist seit dem 1. Januar 2006 ein Ortsteil der Lutherstadt Eisleben. Der Ort liegt etwa 3 Kilometer östlich von Eisleben am Nordrand der Eisleber Aue im Mündungsgebiet des Flüsschens Böse Sieben, die hier noch den uralten Namen Willerbach trägt, nahe am Süßen See. In dem zwischen 880 und 899 entstandenen Zehntverzeichnis des Klosters Hersfeld wird ein „Risdorpf“ genannt.
In früheren Zeiten führte die Landstraße von Halle nach Eisleben über Rißdorf am Nordufer des Süßen Sees vorbei. Diesen Weg benutzte auch Martin Luther, als er am 28. Januar 1546 hier entlang nach Eisleben reiste. Kurz vor Eisleben, bei Unterrißdorf, durchzuckte ihn – so schrieb er an seine Frau Katharina nach Wittenberg - ein kalter Schauer: „Als ich bei dem Dorf fuhr, ging mir ein solcher kalter Wind hinten zum Wagen herein auf meinen Kopf durchs Barett, als wollt mir´s das Hirn zu Eis machen.“ Kurz darauf bezog er sich in einem Brief vom 7. Februar 1546 nochmals auf diese kalte Stelle bei Unterrißdorf, „wo ich krank ward im Einfahren“.
Auch heute ist die Kälte dieser Schneise zu spüren. Sie befindet sich zwischen Wormsleben und Unterrißdorf in einem reizvollen Stück Landschaft.
Das Wappen des Ortsteils Unterrißdorf zeigt eine geschnittene Weinrebe mit Blättern in Gold (Gelb) auf einem blauen Wappenschild - ein Zeugnis für den frühen Weinanbau in dieser Region. Das Nonnental und der Hasenwinkel gehörten zu einem unfangreichen Weinbaugebiet, das sich durch Flurnamen wie Weinberg, Weintal, Weinbreite und Keltertal auch heute noch belegen lässt. Der Mansfelder Weinbau geht bis ins 12. Jahrhundert zurück und erfuhr im 16. Jahrhundert seine größte räumliche Ausdehnung. Heute reifen an den Hängen rund um den Süßen See nicht nur Aprikosen, Äpfel und Kirschen, auch die Weinreben sind zurückkehrt. Die Region zählt zum nördlichsten Weinanbaugebiet der Weinregion Saale-Unstrut.
Durch seine Nähe zum „Süßen See“ bietet Unterrißdorf vielfältige Möglichkeiten zum Wandern, Radfahren und einfach nur Entspannen.