Rothenschirmbach
Der Ort am hellen Bach
Am 1. Januar 2005 wurde der Ort am südlichen Rand des Hornburger Sattels in die Lutherstadt Eisleben eingemeindet. Der Ortsteil liegt ca. 10 Kilometer südlich der Lutherstadt. Eine erste urkundliche Erwähnung erfuhr Rothenschirmbach im Hersfelder Zehntverzeichnis um 900 als „Scrinbechiu“, was als „Ort am hellen Bach“ gedeutet wird. Rothenschirmbach liegt an einem der Hauptverkehrswege des Landes, der alten Kupfer- und Weinstraße. Das im Mansfeldischen erzeugte Kupfer, ebenso die im Harz hergestellte Holzkohle, gelangte auf diesem Weg in den Süden bis in das ferne Venedig. Der Ausbau der Wein- und Kupferstraße im Jahr 1847 brachte dem Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung. So wurde 1858 ein neues Schulhaus errichtet, dem 1863 ein neues Spritzenhaus folgte. In den Jahren 1866/67 wurde die heutige B180 als Provinzialstraße zwischen Eisleben und Querfurt gebaut. Bereits 1888 weihten die Rothenschirmbacher eine zweite neue Schule ein. 1893 erfolgte der Neubau der Dorfkirche. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Ort territorial erweitert. Zwei große jung Gehöfte mitten im Ort zeugen jetzt noch von den besten Zeiten der Gutsbetriebe. Außerdem lebten zwei Großbauern und mehrere Klein- und Mittelbauernfamilien im Dorf. 1947 entstand eine Neubauernsiedlung mit 13 Gehöften. Aus der 1953 gegründeten LPG „Thomas Müntzer“ entstand nach der Wende eine Agrargenossenschaft. Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts entstanden das Gewerbegebiet „An der B 180“ und ein Gewerbe- und Mischgebiet in der Ortslage. Hierdurch wurden Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten im Ortsteil Rothenschirmbach geschaffen. Die A 38 oder Südharzautobahn trägt zu einer verbesserten Anbindung der Lutherstadt Eisleben mit seinen Ortsteilen an die benachbarten Orte und Städte bzw. auch an die Großräume Halle-Leipzig und Göttingen bei. Nicht nur wegen seiner sehr guten Verkehrsanbindung ist Rothenschirmbach heute ein beliebter Wohnort für Familien mit Kindern.