Helfta
Königpfalz und Krone der deutschen Frauenklöster
Helfta liegt östlich von Eisleben, direkt an der Bundesstraße 80. Im Ergebnis einer Verwaltungsreform wurde das Haufendorf am 1. Januar 1960 in die Lutherstadt eingegliedert.
Helfta entstand an einem in Schmalzerode entspringenden Bach, der in früherer Zeit den Namen „Helpe” trug. Später wurde der Bach als Hüttengrund- bzw. Schlackenbach bezeichnet. Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes findet sich im Hersfelder Zehntverzeichnis vom Ende des 9. Jahrhunderts. Hier wird ein „Helpide” bzw. eine „Helphideburg” genannt. Helfta lag im südlichen Hosgau und war Sitz eines Gaugerichtes. Die Gerichtsstätte lag in der Nähe des Federmarktes. In kirchlicher Hinsicht gehörte es in den südöstlichen Archidiakonatbezirk des Bistums Halberstadt und war zeitweilig Erzpriestersitz. Herrschaftsmittelpunkt war die Burg, die sich auf dem Gelände der „Großen Klaus“ im Hüttengrund befand. Einst stand hier die St.-Gumbertus-Kirche. Ihr gegenüber, auf der „Kleinen Klaus“, errichtete König Otto I. in Erinnerung an die heilige Radegunde eine Kirche. Ihre Grundmauern wurden in jüngster Vergangenheit durch Archäologen freigelegt. Die zweite Schutzheilige der Kirche war die hl. Gertrud, deren Name als Patronin sich später durchsetzte. Auf das alt-thüringische Königsgut lässt sich auch das Reichsgut in Helfta (969 curtis imperialis) zurückführen, das spätere Tafelgut Eisleben. Einst im Besitz derer von Hakeborn, ging Helfta 1436 via Verkauf in der Besitz der Grafen von Mansfeld über; um 1712 wurde das Amt königliche Domäne - nach 1945 "Volkseigenes Gut".
Das Kloster der Zisterzienserinnen St. Marien zu Helfta galt im 13. Jahrhundert als die "Krone der deutschen Frauenklöster". Es war berühmt durch die wissenschaftliche Bildung der Ordensfrauen und deren Christusmystik. Drei Frauen des Klosters haben den Ruf von Helfta begründet: Mechthild von Magdeburg (*1207/10; †1282/94), Mechthild von Hackeborn (*1241; †1299), Gertrud (Die Große) von Helfta (*1256; †1302). Ihr geistiges Werk wirkt bis in unsere Gegenwart. Nach 450 Jahren leben heute wieder Zisterzienserinnen im Kloster Helfta.
Heute ist Helfta nicht nur ein Ortsteil der Lutherstadt Eisleben, sondern auch attraktiver Wohnstandort. Neu erschlossenes Bauland lockt vor allen Dingen junge Familien in den geschichtsträchtigen Ortsteil.
Um die Ortslage Helfta befinden sich zum das Gewerbe- und Sondergebiet „An der B 80" der Lutherstadt Eisleben, das Gewerbe- und Industriegebiet „Strohügel" der Lutherstadt Eisleben und das Gewerbegebiet „Federmarkt".
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